Erste Visite

gegen Mittag kam der Arzt meines Vertrauens. Ich hatte ihn gebeten, ein Bild von meinem entfernten Etwas zu machen. Beeindruckend. 5 Liter. Mehr geht wirklich nicht. Das Bild werde ich im Familientresor als Mahnung aufbewahren, nicht wieder so dumm zu sein, dem Fett zuviel Nahrung zu geben.

Mein Korsett wird entfernt. Gut, alles bleibt flach. Sieht schon sehr komisch aus. Erstaunlicherweise nicht blau. Das scheint nur ausserhalb des Korsetts zu sein.

Ich habe acht Einstichstellen, vier vorne, vier hinten. Irgendwo habe ich gelesen, dass dort noch etwas rausläuft. Das ist bei mir zumindest nicht so. Alles fein, schön Pflaster drauf, kein Blut, kein Wasser, nix.

Mein Arzt scheint zufrieden zu sein. Er meint, ich solle mich unbedingt schonen, das war schon eine große OP. Jepp, das Gefühl habe ich auch.

Seine Helferin zeigt mir das Miederhöschen, welches ich ab sofort tragen soll. Und was ist mit wechseln? Ach, mal durchwaschen und nach zwei Stunden wieder anziehen. Ich werds mir merken und schreibe auf Liste noch ein Höschen. 6 Wochen soll das nun mein treuer Begleiter sein und aufpassem, dass alles am rechten Fleck bleibt.

Es bedeckt auch das Röllchen oberhalb meines flachen Bauches. Insofern habe ich die gelinde Hoffnung, dass da noch mehr flach gehalten wird.

Es hat an der Seite und unten kleine Häkchen zum zumachen. Ich plane ab sofort eine halbe Stunde mehr WC Zeit ein.

Man lobt mich, dass ich noch eine Nacht in der Klinik bleibe. Spaßvögel. Ich kann ja noch nicht mal sitzen, wie sollte ich die Klinik verlassen?

Nach 10 Minuten bin ich wieder allein mit meinem Elektrobett. Da in dieser Klinik alles vor Gediegenheit strotzt, habe ich natürlich ein Bett mit Holzmaserung aber ohne ‘Galgen’. Der fehlt mit wirklich. In den Armen hätte ich ja Kraft. Auf meine Bitte wird ein ausrangiertes Bett – natürlich elektro – mit baumelnden Griff gebracht. Ein Fortschritt, jetzt kann ich mich zumindest zurechtruckeln.

Fazit nach 12 Stunden: flacher Bauch, Röllchen ist da, Muskeln weg, pro WC Gang eine halbe Stunde einplanen, mit Schmerzmitteln gehts

Hinterlasse einen Kommentar